Lüneburg hat eine sehr lange Brautradition und der wird im 'Norddeutschen Brauereimuseum' gedacht. Es befindet sich seit 1985 im ehemaligen Sudhaus der Kronenbrauerei und zeigt seine Sammlung über 4 Etagen. Anhand von original Gerätschaften und Gefäßen erfährt man den gesamten Ablauf, wie aus Hopfen, Gerste und Wasser ein schäumendes Bier wird. Dieses Museum stellt ein markantes Industriedenkmal dar.
Das Kronenbrauhaus existiert seit 1485. Außerdem wird eine Trinkgefäße-Sammlung aus den letzten 1000 Jahren ausgestellt. Anhand von Exponaten werden die Abläufe der Bierproduktion gezeigt.
So wie viele andere Städte der Republik beansprucht auch Lüneburg den Titel der "größten Kneipendichte" pro Einwohner für sich. Besonders in der Altstadt, am Stintmarkt, am Marktplatz und am Sande sind sie in historischen Gebäuden untergebracht und haben ein ganz besonderes Flair.
Die älteste Brauer-Rolle von 1488 besagt, dass sich -„der God sy gelovet“- das Brauwerk in der Stadt von Tag zu Tag blühender entfaltete. Viele Handwerker gaben ihren erlernten Beruf auf und lebten von der Bierbrauerei. Die Erlaubnis zum Brauen erteilte der Rat der Stadt ausschließlich an Bürgersöhne. Die Zahl der ursprünglich acht Brauhäuser in Lüneburg stieg auf zeitweise achtzig an, denn Bierbrauen erwies sich als ein sehr einträgliches Geschäft. Im Mittelalter zählte das Bier zu den Grundnahrungsmitteln und durfte in keinem Haus fehlen.
Der Rat erhob einen Zins auf das verkaufte Bier und achtete darauf, dass nur einwandfreies Bier verkauft wurde. Die Qualität der Lüneburger Biere aber war wohl nicht sonderlich gut, denn im Rathaus gab es einen Bierlagerkeller. Dort wurden gute auswärtige Biere gelagert um sie bei Bedarf an Hohe Gäste auszuschenken.
Von den 80 Schankhäusern lagen 24 allein im Wasserviertel mit Namen wie „Dreckichter Saum", "Deutscher Cavalier", "Im düstern Krog", "Im bundten Hahn". Gut erhalten ist das stattliche Brauhaus Lünertorstraße 4 und die traditionsreiche Braunbier-Brauerei Salzstraße am Wasser 1. Das Publikum bestand wohl vorwiegend aus den vielen auswärtigen Schifferknechten und Fuhrleuten, die in den Herbergen auf das Be- und Entladen ihrer Fahrzeuge warteten.
Die Bierbrauer waren nach den Sülfmeistern die angesehensten und einflussreichsten Bürger der Stadt. Sie wurden bevorzugt in Bürgerausschüsse berufen, wenn der Rat bei schwierigen Entscheidungen Hilfe aus der Bürgerschaft brauchte. 1619 erreichten sie die Gleichstellung mit den Sülfmeistern und waren auch im Rat vertreten. Das Gildehaus der Brauer steht in der Grapengießerstraße 44.