Das seit langem bestehende Stockhaus, auch Karrenanstalt genannt (Anstalt für Schwerverbrecher), war zu klein und zu marode geworden. Darum wurde ab 1837 am westlichen Fuße des Kalkberges ein neues Gebäude errichtet, die Kettenstrafanstalt. Es war zur damaligen Zeit ein fortschrittliches Gefängnis, es enthielt erstmals auch Einzelzellen. 1841 wurde es seiner Bestimmung übergeben.
Die Sträflinge mussten unter strenger Bewachung im nahe gelegenen Kalksteinbruch oder in der benachbarten Kalkfabrik arbeiten. Schwer bewaffnete Aufseher beaufsichtigten sie auf dem Weg dorthin und bei der Arbeit. Die Arbeitszeit dauerte von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Wegen der erhöhten Fluchtgefahr konnte die Arbeit bei starkem Nebel ausgesetzt werden. Dann mussten die Häftlinge innerhalb des Zuchthauses andere Arbeiten verrichten, zum Beispiel Flechtarbeiten oder Ähnliches.
Heutzutage wird das Gebäude von den Sozialunternehmen "neue Heimat" und "neue Arbeit" durch den Herbergsverein e.V. genutzt.