Der Neue Wasserturm


neuer Wasserturm
neuer Wasserturm

Nein, es ist kein wehrhafter Turm einer mittelalterlichen Befestigungsanlage sondern 'nur' ein Wasserturm. Laut Ausschreibung sollte der Turm optisch zum Rest der alten Hansestadt passen. Der Architekt Franz Krüger bewarb sich 1905 mit einer Zeichnung, die im Wesentlichen das Uenglinger Stadttor aus Stendal aus dem 15. Jahrhundert mit stark erhöhtem Turm zeigte. Er bekam den Auftrag.

Innerhalb der nächsten zwei Jahre entstand der monumentale neogotische 'Neue Wasserturm' auf den Resten der ehemaligen Wallanlage 'Roter Wall' zwischen dem (alten) Johanneum und dem  Ratswasserturm. Bis zur oberen Plattform misst er 56 Meter, der Sockel ist 18 Meter hoch.

Im Inneren des Wasserturms befand sich ein komplettes Wasserwerk. Das Wasser kam aus dem Gebiet der 'Roten Bleiche' im Süden Lüneburgs und wurde in einen Hochtank (500.000 Liter) gepumpt um durch den erhöhten  Druck die Lüneburger Haushalte zu versorgen. Ein Überlaufrohr leitete überschüssiges Wasser wieder nach unten.

 

Unter dem Tank war eine Filteranlage bestehend aus vier, später fünf Quarzsand- Schnellfiltern installiert. Damit wurde aus dem durchfließenden Wasser Eisen und Mangan heraus gefiltert. Das gereinigte Trinkwasser wurde in das Leitungsnetz der Stadt eingespeist. Leider erwies sich der Wassertank schon sehr bald als zu klein, um die Mittagszeit war er meistens leer.

1985 wurde der Wasserturm stillgelegt und ein Großteil der Technik darin verschrottet. Lediglich der Wassertank mit dem Überlaufrohr ist noch erhalten. Ein kompletter Abbruch wurde erwogen, aber für zu teuer befunden. Stattdessen stellte man den Turm kurz darauf unter Denkmalschutz.


Von 1985 bis 1998 blieb der Wasserturm ungenutzt, dann wurde in der benachbarten Schule ein Trägerverein gegründet, der dafür sorgte, dass der Turm gekauft wurde. Umfangreiche Sanierungen und Umbauten zur Nachnutzung waren 2000 abgeschlossen, der neue Wasserturm wurde als Standesamt, Veranstaltungsort und Touristenattraktion eröffnet.

Die Ebene 1 dient als Empfangshalle mit Info / Kasse, Büro, WC und Shop. Von hier führt sowohl ein Aufzug als auch eine Treppe nach oben. In der Ebene 2 finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen wie zum Beispiel die Vollmondnächte, Jazz im Turm oder Lesungen statt. Man kann die Etage auch für private Zwecke mieten. Das Lüneburger Standesamt betreibt hier eine besondere Zweigstelle: wer hier heiratet, kann die Zeremonie live ins Internet übertragen, damit die 'Tante aus Amerika' auch dabei sein kann. 

neuer Wasserturm
neuer Wasserturm

Ebene 3 und 4 bieten Platz für diverse Sonderausstellungen. Ebene 5 und 6 beherbergt den großen Wassertank, durch den eine ungewöhnliche Treppe führt. Bis hierhin kann man mit dem Lift fahren, dann sind es nur noch 20 Wendeltreppenstufen bis zur oberen Aussichtsplattform. Von hier kann man bei idealen Sichtverhältnissen bis zu 40 km weit sehen. Aber schon der Blick über unser schönes Lüneburg lohnt diesen Aufstieg/fahrt.


Öffnungszeiten

täglich:

von 10.00 bis 18.00 Uhr

 

 

 

Ausstellungen hier:

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