1901 wurde die "Provinziale Heil- und Pflegeanstalt" Lüneburg eröffnet. Auf dem 38 Hektar großen parkartigen Gelände der psychiatrischen Klinik Lüneburg (bis vor Kurzem "Landeskrankenhaus") befindet sich ein Wasserturm, der aus drei nahe gelegenen Brunnen gespeist wurde und früher zur Eigenversorgung der Klinik diente. Somit war die Klinik völlig unabhängig vom Lüneburger Bewässerungssystem. Das angebaute Badehaus (Haus 34) war hauptsächlich für die in der Landwirtschaft arbeitenden Patienten und das Klinikpersonal vorgesehen.
Seit 2004 ist in dem Turm und dem angrenzenden Badehaus die Gedenk- und Bildungsstätte "Opfer der NS-Psychiatrie" eingerichtet. Dort wird die Anstaltsgeschichte ab 1901 dargestellt. 2015 wurde der Name geändert in „Euthanasie"-Gedenkstätte Lüneburg.
In der Nazizeit war die ehemalige "Landes-, Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg" eine Durchgangsanstalt für den Transport zu den zentralen Tötungsanstalten. Als einzige niedersächsische Anstalt wurden hier auch Patiententötungen nachgewiesen. Ein zentraler inhaltlicher Schwerpunkt ist die „Kinderfachabteilung” Lüneburg, in der 1941 bis Kriegsende 300 bis 350 Kinder aus ganz Norddeutschland getötet wurden. Daraus ergibt sich die überregionale Bedeutung der Gedenkstätte.
Ab 1944 wurde die Klinik als Sammelstelle für geisteskranke Ausländer genutzt.
Geöffnet jeden 3. Samstag im Monat
von 11:00 bis 14:00.