Die wachsende Hanse brachte mehr und mehr Kaufleute aus entfernten Regionen des Bundes in die Handelsmetropolen. Sie mussten gebührend untergebracht werden, schließlich wollte man mit ihnen Geschäfte machen. Aus diesem Grund entstanden in vielen Hansestädten Gilde- und Kosthäuser für die Kaufmannschaft.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich für diese Häuser die Bezeichnung "Schütting". Über den Ursprung des Namens gibt es verschiedene Theorien:
Schüttinge standen meistens in der Nähe des Rathauses. So konnte die Kooperation zwischen Politik und Handel, zwischen Macht und Geld gepflegt werden. Aus diesem Grund erwarb der Rat der Hansestadt Lüneburg 1466 das Bürgerhaus Bardowicker Straße 1, auf der gegenüber liegenden Seite am Marktplatz. Nach einigen Umbaumaßnahmen entstand der Lüneburger Schütting. Außer zu seiner ursprünglichen Bestimmung wurde das Gebäude auch anderweitig genutzt. Im Schütting wurden offizielle Gäste der Stadt bewirtet, dort feierten die Sülfmeister und die Ratsmitglieder ihre nicht offiziellen Feste, dort hielten die Kaufleute und Handwerksorganisationen ihre Versammlungen ab.
1717 wurde der Schütting ein Hotel. Von der alten Fassade ist nichts mehr vorhanden, eine in-Etwa-Rekonstruktion lässt das Gebäude ins Gesamtbild passen. Auch im Inneren wurde bei den Sanierungsarbeiten viel durch Neues ersetzt. Heute befindet sich in dem Gebäude eine Buchhandlung.
Irrtümlich wird vielfach das Gebäude der Industrie- und Handelskammer für den Schütting gehalten. Dort gab es ab 1865 eine Brauwirtschaft für jedermann mit dem Namen "Der Schütting" zur Erinnerung an das ehrwürdige Gesellschaftshaus am Markt.